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Ein „Leuchtturmprojekt der Homöopathie“ feiert 25-jähriges Jubiläum: Clinica Dr. Spinedi in der Schweiz / Interview mit Klinikleiter und Oberarzt /Anmeldung zur Festveranstaltung am 7. Mai

Die Homöopathie zeigt seit 200 Jahren, wie sie bei leichten aber auch schweren Erkrankungen helfen kann. Für letztere gibt es auch Kliniken, die sich auf Behandlungen mit Homöopathie spezialisiert haben. Eine der weltweit bekanntesten Kliniken mit Homöopathie-Spezialisierung ist die Clinica Dr. Spinedi im schweizerischen Tessin. Sie ist ein gutes Beispiel, wie man mit Mut und Kompetenz die Behandlung mit Homöopathie gegen alle Widerstände zum Nutzen der Patienten durchsetzen und verteidigen kann. Als ein „Leuchtturmprojekt der Homöopathie“ hat die Clinica Dr. Spinedi schon vielen Patienten aus aller Welt geholfen und viele Homöopathinnen in der ganzen Welt inspiriert. Am 7. Mai begeht die Klinik ihren 25-jährigen Geburtstag.

An diesem 7. Mai feiert die Klinik ihr Jubiläum mit einer Festveranstaltung (mit medizinischen Ehrengästen wie der Präsidentin der Schweizer Ärzte, Dr. Yvonne Gilli) und Vorträgen über den Nutzen der Homöopathie für Patienten auch bei schweren Erkrankungen und die Behandlungsmethoden der Klinik. Als Homöopathie-Fan (Therapeut*innen oder interessierte Patient*innen) können Sie auch online an der Veranstaltung teilnehmen (kostenfrei). Hier finden Sie das Programm und Anmeldungsformular: Link auf Webseite der Klinik )

(Redaktionelle Korrektur: in der ersten Artikel-Fassung war die Veranstaltung auf den 2. Mai terminiert. Die Jubiläumsveranstaltung findet aber tatsächlich am 7. Mai statt. Sorry. )

Ich sprach mit dem Gründer und Leiter der Klinik Dr. med. Dario Spinedi und
Oberarzt Dr. med. Holger Malchow
über die Geschichte, Weitergabe von homöopathischem Wissen, das Jubiläum, die Behandlung und die Resonanz bei Patienten.

Christian J. Becker, Homoeopathiewatchblog: Herr Dr. Spinedi, die Clinica Santa Croce/Clinica Dr. Spinedi feiert im Mai ihr 25-jähriges Jubiläum. Wie ist es zur Gründung gekommen und wie hat sich die Klinik in diesen 25 Jahren entwickelt?

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Dr. Dario Spinedi

Dr. Dario Spinedi: „Lieber Herr Becker, danke für Ihre Anfragen. Ich werde versuchen kurz zu antworten: Wie ist es zur Gründung der Klinik gekommen?

Jeden Tag spazierte ich während 8 Jahren im Garten der Klinik (es war damals eine psychosomatische Klinik) und sagte mir jeden Tag: „wie schön, wenn diese Klinik homöopathisch wäre“. Dann erfuhr ich, dass die Klinik an einen iranischen Ingenieur verkauft wurde und mein Herz beruhigte sich. Eines Tages wurde ich dennoch in meiner Praxis angerufen und gerade Herr Houshmand (der iranische Ingenieur, der inzwischen die Klinik gekauft hatte) fragte mich ob ich eine homöopathische Abteilung in seiner Klinik eröffnen wolle. „Was für eine merkwürdige Fügung“, sagte ich mir, wie wenn der Himmel meinen Wunsch auf geheimnisvolle Art und Weise erfüllt hätte.

Mein Wunsch entstand vor allem, weil damals die krebskranken Patienten in meiner Praxis zunahmen und es mir bewusst wurde wie schwer es war diese Patienten im Alleingang zu behandeln.

Der größte Schatz dieser Klinik ist, dass die Kollegen das Wissen der alten Meister (Hahnemann, Hering, Kent, Pierre Schmidt, Künzli) übernommen haben und durch Weitergabe an die neu ankommenden Assistenten weitergeben, sodass die „klassische“ Tradition der Homöopathie gehütet ist.

Dazu kommt das Wissen aus Indien vor allem durch eine 15-jähirge Zusammenarbeit mit den Dres. Pareek aus Agra.

Zurzeit arbeiten 8 Ärzte davon 3 Supervisoren in der Klinik.“

Christian J. Becker, Homoeopathiewatchblog: Herr Dr. Spinedi, Ihre Klinik hat weltweit einen guten Ruf und ist als homöopathische Klinik in ihrer Ausprägung für schwere chronische Erkrankungen einzigartig. Welche Rückmeldungen erfahren Sie von Patienten aus aller Welt?

Dr. Dario Spinedi: „Die Tatsache, dass sich immer neue Patienten anmelden, nehme ich als eine positive Botschaft an. Wenn man schwerkranke Patienten behandelt, ist man natürlich auch mit schweren Verläufen und dem Tod konfrontiert. Da spielt der menschliche Beistand eine große Rolle. Man erlebt auch immer wieder Patienten mit ganz schlechter Prognose, die dann noch jahrelang auch dank der homöopathischen Begleitung leben.

Christian J. Becker, Homoeopathiewatchblog: Herr Dr. Spinedi, am 7. Mai feiern Sie das 25-jährige Jubiläum mit einer großen Veranstaltung, an der man auch online teilnehmen kann. Woraus besteht die Veranstaltung mit welchen Gästen, damit sich die Leser des Homoeopathiewatchblog ein Bild davon machen können?

Dr. Dario Spinedi: Am Vormittag werden einige Ehrengäste reden (die Präsidentin der Schweizer Ärzte Frau Dr. Gilli, und die Präsidentin des SVHA (Schweizer Verein Homöopathischer Ärzte) Frau Dr. Gisela Etter, dann wird Frau Dr. Keller als meine Stellvertreterin reden und schlussendlich werde ich auch eine Rede halten)

Am Nachmittag werden die Kolleginnen und Kollegen der Klinik interessante Beiträge bringen:

  • z. Bsp. wichtige homöopathische Studien (Dr. Malchow)
  • Wie man in der Klinik arbeitet (Frau Dr. Schoerghofer)
  • Die Homöopathie in Indien (Dr. Paul)
  • Eine Krebskasuistik (Frau Dr. Krämer)
  • Ernährungsgrundsätze (Frau Dr. Iasiello)

 

Christian J. Becker, Homoeopathiewatchblog: Herr Dr. Malchow, schildern Sie als Oberarzt der Clinica Dr. Spinedi gern, wie eine homöopathische Behandlung bei Ihnen aussieht.

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Dr. Holger Malchow

Dr. Holger Malchow: „Die homöopathische Behandlung in der Klinik beginnt mit einer mehrstündigen Erstanamnese. Neben der genauen Erfassung der aktuellen körperlichen und psychischen Symptome, der Vorerkrankungen, möglicher erblicher Belastungen und biografischer Ereignisse ist das Erkennen möglicher Heilungshindernisse ein wichtiger Aspekt. Die homöopathische Behandlung in der Klinik erfolgt immer durch ein Team aus zwei Ärzten, dem aufnehmenden Arzt und dem Supervisor. Beide Ärzte studieren unabhängig voneinander die Anamnese und wählen dann gemeinsam ein passendes homöopathisches Arzneimittel aus. In der Klinik verwenden wir vorwiegend Q Potenzen, weil wir die Q Potenzen täglich geben können und diese weniger von konventionellen Medikamenten  wie zum Beispiel Schmerzmittel oder Blutrucksenker gestört werden. Die meisten unserer Patienten setzen die Homöopathie komplementär zur onkologischen Therapie (Chemotherapie, Immuntherapie, Bestrahlung) ein. Dabei hat sich der Einsatz von  Q Potenzen im Laufe der letzten 25 Jahre sehr bewährt. Außerdem kann man bei der Verwendung von Q Potenzen schneller feststellen, ob das gewählte homöopathische Arzneimittel passt oder nicht. Dies geschieht durch tägliche Arztvisiten, bei der die Reaktionen der Patienten auf die Q Potenzen erfasst und jeden Tag mit dem Supervisor analysiert werden. Einmal in der Woche findet die Visite mit dem Supervisor statt. In der wöchentlichen Teamsitzung werden alle Patienten gemeinsam besprochen. Anhand der täglichen Beobachtungen und der Analyse der Symptome wird ein Therapieplan erstellt. In der Regel bleiben die Patienten für 14 Tage bei uns in der Klinik. Die überwiegende Mehrheit der Patienten berichtet eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden während des stationären Aufenthalts. Anschließend wird die homöopathische Behandlung ambulant fortgesetzt. Anhand des erstellten Therapieplans ist dies auch über größere Entfernungen möglich. Oft sind wir über Videotelefonate im Kontakt mit den Patienten. Einmal im Jahr erfolgt dann ein Follow up hier in Orselina. Die homöopathische Krebsbehandlung erstreckt sich in der Regel über mehrere Jahre.“

Christian J. Becker: Ihnen beiden ein herzliches Dankeschön für das anregende Gespräch.

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