Website-Icon HomoeopathieWatchblog

Die neuesten Umsatzzahlen für den Homöopathie-Markt überraschen: Umsatz 2019 um 1,6 Prozent verändert

homöopathie smiley

Jedes Jahr im Juni sehen die Hersteller von Homöopathika erwartungsvoll auf die neuesten Marktzahlen. Wie viele Globuli haben Patienten gekauft? Welche Auswirkung hat die Anti-Homöopathie-Kampagne und die öffentliche Verteidigung der Therapie? Antworten darauf gibt die Marktstatistik eines Pharmaverbandes. Die vom Juni 2020 zeigt einige Überraschungen, die nicht erwartbar waren. Der Umsatz hat sich um 1,6 Prozent verändert.

Seine neueste Marktstatistik mit den Zahlen für 2019 hat der Bundesverband der Arzneimittelhersteller im Juni veröffentlicht (Link).

Ergebnis: 2019 lag der Umsatz mit Homöopathika bei 677 Millionen Euro, im Vergleich zu 666 Mio. Euro in 2018. Das ist ein Plus von 1,6 Prozent.

Die meisten Homöopathika kaufen Patienten selbst, nämlich für 578 Mio. Euro. Das entspricht einem Anteil von 85 Prozent. Verordnet werden Homöopathika für 99 Mio. Euro, dies sind 15 Prozent aller Globuli.

Der Absatz, also die Menge der verkauften Packungen, ist gleich geblieben: 54 Millionen Packungseinheiten. 2017 lag der Wert bei 53 Mio.

Die Zahlen geben mögliche Antworten auch auf zwei Fragen: Welche Auswirkung hat die Anti-Homöopathie-Kampagne und die öffentliche Verteidigung der Therapie? Offenbar nehmen Patienten (die 85 % der Globuli kaufen) wahr, dass die Homöopathie-Community sich mehr für die Verteidigung der Therapie einsetzt. Patienten lassen sich augenscheinlich von der Medienarbeit der Anti-Homöopathie-Kampagne nicht so stark in ihren Entscheidungen beeinflussen, wie vermutet wird. Oder die Verunsicherung durch diese Kampagne wird durch die Aktivitäten der Homöopathie-Community kompensiert.

Die Zahlen zeigen auch, dass Hersteller den nahezu gleichbleibenden Packungsabsatz (ca. 54 Mio. pro Jahr) offenbar mit Preissteigerungen und Packungsgrößenänderungen kompensieren, wodurch ein Mehr an Umsatz zustande kommt. Die hohen Umsätze durch Patienten (85 %) und eher niedrige Umsätze durch Verordnungen (15 %) führen dazu, dass Hersteller ihre Marketingaktivitäten vor allem auf Patienten und Apotheken (als Point-of-Sale) fokussieren, die Aktivitäten für Verordner und Empfehler wie Ärzte und Heilpraktiker werden reduziert.

Hier zum Vergleich die Umsatzzahlen von 2016 bis 2019 als Grafik:

 

Die mobile Version verlassen