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Heilpraktikerverband FDH spricht Klartext: Grünen-Beschluss richtet sich gegen Homöopathie bei den Kassen – und gegen den Arzneimittelstatus von Homöopathie, Anthroposophie und Teilen der Phytotherapie

homöopathie

In den vergangenen Tagen melden sich immer mehr verunsicherte Homöopathie-Freunde beim Homoeopathiewatchblog. Viele sagen, dass sie sich von Verbänden eine klare und vollständige Einordnung wünschen. Sie wollen von Verbänden wissen, was der Grünen-Parteitag tatsächlich entschieden hat.

Der Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH), mit 7.000 Mitgliedern der größte Heilpraktiker-Berufsverband, spricht nun Klartext. Der Beschluss der Grünen richte sich nicht nur gegen die Kassenerstattung homöopathischer Leistungen, sondern zugleich gegen die Apothekenpflicht und den Arzneimittelstatus von Homöopathie, Anthroposophie und Teilen der Phytotherapie. Das teilt der Verband am 1.12. in einer Pressemitteilung mit.

Der FDH erinnert daran, dass er schon früh auf die politischen Entwicklungen bei den Grünen hingewiesen habe. Der Verband hat, wie seine öffentlichen Mitteilungen zeigen, ein belastbares Netzwerk in die Politik aufgebaut, um im Austausch zu bleiben und als größter Berufsverband die Interessen der Heilpraktiker wirksam zu vertreten. Diese Vertretung der Branche führte beispielsweise vor vier Jahren zu einem großen politischen Erfolg für alle Heilpraktiker: Durch das politische Netzwerk und die politische Kommunikation ist es dem Verband gelungen, die bedrohten Laborleistungen für Heilpraktiker im MTA-Reformgesetz zu sichern. Die damalige Auseinandersetzung, die in einem regelrechten politischen Drama gipfelte, endete für die Heilpraktikerschaft mit einem seltenen Happy End (Link zum ausführlichen Bericht).

Für mich als Journalist und Aktivist für die Homöopathie ist es beruhigend zu sehen, dass es einen Verband gibt, der die Dinge beim Namen nennt und seine Mitglieder faktenbasiert über die Folgen eines Parteitagsbeschlusses informiert.



Pressemitteilung des Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH):

Gemeinsames Engagement des FDH gegen den Grünen-Antrag – Einsatz für Homöopathie und Heilpraktiker

Bonn, 1.12.2025 – Der Beschluss des Grünen-Parteitags am 28. November hat viele Praxen und Patienten aufgeschreckt. Die Delegierten sprachen sich dafür aus, die Erstattung homöopathischer Leistungen durch die gesetzlichen Krankenkassen zu streichen. Gleichzeitig soll über den Binnenkonsens auch der Arzneimittelstatus und die Apothekenpflicht von Homöopathie, Anthroposophie und Teilen der Phytotherapie entfallen.

Als Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH) war für uns sofort klar, als der Antrag VR-02 publik wurde, dass wir unsere Mitglieder informieren und ihnen einfache Möglichkeiten an die Hand geben müssen, um sich einzubringen. Denn der Binnenkonsens ist das rechtliche Fundament für rund 7.500 homöopathische, anthroposophische und zahlreiche pflanzliche Arzneimittel. Fiele er weg, wären diese Präparate nicht mehr als Arzneimittel erhältlich – mit Folgen für die gesamte therapeutische Versorgung.

Der FDH hat deshalb früh reagiert und eine leicht nutzbare Briefaktion gestartet, die für jeden öffentlich zugänglich war (Link) durch die Veröffentlichung beim Medienpartner des FDH, dem Heilpraktiker-Newsblog.de. Viele Kolleginnen und Kollegen, aber auch zahlreiche Patientinnen und Patienten, haben diese Möglichkeit genutzt und sich an die grünen Parteigremien gewandt.

Die Rückmeldungen zeigen deutlich, wie groß das Bedürfnis war, sich zu Wort zu melden und die politische Dimension des Beschlusses klar anzusprechen.

Unsere Landesleitungen haben diesen Prozess engagiert begleitet, Fragen aus den Praxen aufgegriffen und die Aktion in ihren Regionen verbreitet. Auch außerhalb des Verbandes gab es Unterstützung: Viele Homöopathie-Freunde, Therapeutinnen, Therapeuten und Patienten haben sich beteiligt und damit gezeigt, dass die besonderen Therapierichtungen eine große, lebendige Gemeinschaft haben.

FDH-Präsidentin Ursula Hilpert-Mühlig dankt allen Beteiligten ausdrücklich:

„Ich freue mich sehr über die große Resonanz und das Engagement unserer Mitglieder, unserer Landesleiterinnen und Landesleiter und all der Menschen außerhalb des Verbandes, die sich eingebracht haben.

Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Anliegen von Homöopathie und Heilpraktikerschaft gehört wurden. Das war ein starkes Signal – und wir bleiben selbstverständlich am Ball.

Der Binnenkonsens ist zentral für unsere tägliche Arbeit und für die sichere Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Wir werden ihn weiterhin mit aller Kraft verteidigen.“

Auch wenn ein Parteitagsbeschluss noch kein Gesetz ist, zeigt die Erfahrung: Politische Vorhaben verlieren an Fahrt, wenn Berufsgruppen und Patienten gut informiert sind und ihre Perspektive geschlossen einbringen.

Der FDH wird seine Mitglieder daher weiterhin zeitnah informieren, politische Entwicklungen einordnen und überall dort aktiv bleiben, wo der Binnenkonsens und die besonderen Therapierichtungen berührt sind.

Gemeinsames Engagement bleibt entscheidend!


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