homoeopathie auge

Warum mache ich den Homoeopathiewatchblog und was ist sein Ziel? Inkl.: Welchen Fehler habe ich gemacht?

Diese beiden Fragen begegnen mir immer wieder. Deshalb möchte ich sie hier beantworten.

Kurz gesagt: Ich mache den Watchblog, weil ich ein überzeugter Anwender der Homöopathie bin. Sein Ziel ist es erstens, die Homöopathie-Gemeinschaft verlässlich zu informieren und ihr Orientierung zu geben, und zweitens, sie zu gemeinsamen Aktionen zu befähigen, wenn Homöopathie politisch oder medial unter Druck gerät. Und drittens die Homöopathie-Gegner unter Druck zu setzen.

Ich engagiere mich seit 2018 ehrenamtlich für die Homöopathie. Ich tue das aus Dankbarkeit. Homöopathie, Ärzte für Homöopathie und Heilpraktiker haben mir und meiner Familie in vielen Situationen geholfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich möchte etwas zurückgeben, indem ich mich als Journalist mit dem Homoeopathiewatchblog für die Homöopathie sowie für Ärzte für Homöopathie und Heilpraktiker einsetze.

In dieser Zeit habe ich rund 900 Artikel im Homoeopathiewatchblog und im Heilpraktiker-Newsblog veröffentlicht. Der bekannte US-Homöopath Dana Ullman sagt über den Homoeopathiewatchblog: „A leading European blog on homeopathy. Christian is a German advocate for homeopathy.“

Eine kurze Zusammenfassung des Profils des Watchblogs

Der Homoeopathiewatchblog ist eine unabhängige journalistische Informationsquelle für die Homöopathie-Gemeinschaft, vergleichbar mit der Rolle von Apotheke Adhoc für Apotheker. Er beobachtet Politik, Medien und öffentliche Debatten frühzeitig, ordnet sie ein und macht ihre Bedeutung verständlich. Gleichzeitig ist der Watchblog eine Plattform für gemeinschaftliches Handeln, die bei Bedarf Aufmerksamkeit bündelt und konkrete Aktionen ermöglicht, ähnlich wie Greenpeace in seinem Themenfeld. Der Blog versteht sich ausdrücklich als Ergänzung zur Arbeit der Verbände, nicht als Konkurrenz.

Wie alles begann

Im Herbst 2018 setzte ich einen Tweet auf X, damals noch Twitter, ab. Ich schrieb, dass mir und meiner Familie Homöopathie schon oft geholfen habe, zum Beispiel beim ersten Zahn. Daraufhin wurde ich von einem Sturm aus Hass-Tweets überzogen. Das weckte mein Interesse.

Ich begann zu recherchieren und wurde misstrauisch. Ich setzte einen zweiten Tweet ab und schrieb, dass ich Strukturen einer organisierten Anti-Homöopathie-Kampagne erkenne. Ich nannte Namen. Daraufhin nahm der Hass weiter zu, und es folgten erste juristische Drohungen gegen mich.

Das weckte mein journalistisches Interesse noch mehr. Auch deshalb, weil ich mich zuvor im Bereich Gesundheit bereits mit Wirtschaftskorruption beschäftigt hatte. Ich hatte schnell den Verdacht, dass es erstens eine organisierte Gruppe gegen Homöopathie gibt und dass diese zweitens nicht rein ehrenamtlich agiert.

Da mir Twitter mit damals 140 Zeichen pro Tweet zu kurz erschien, baute ich einen Blog auf. Im Herbst 2018 ging der Homoeopathiewatchblog online. Seitdem habe ich dort rund 900 Artikel veröffentlicht.

Was ist das Ziel des Watchblogs?

Jeder Heilpraktiker, jeder Arzt, jeder Patient, jeder Wissenschaftler und jeder Hersteller bewegt sich in einem Umfeld, in dem Politik, Medien und öffentliche Wahrnehmung eine entscheidende Rolle spielen, auch wenn das nicht immer bewusst ist.

Wenn ein Parteitag beschließt, den „Binnenkonsens zu überarbeiten“, d.h. den Arzneimittelstatus der Homöopathie infrage zu stellen, dann hat das ganz konkrete Folgen: für die therapeutische Praxis, für die Patientenversorgung und für Hersteller. Solche Entscheidungen fallen nicht plötzlich, sondern kündigen sich politisch und medial oft lange vorher an.

Der Watchblog versteht sich hier als journalistische Informationsquelle für die Homöopathie-Gemeinschaft. Viele Leserinnen und Leser der Homöopathie nutzen ihn ähnlich wie Apotheker das gesundheitspolitische Online-Fachorgan Apotheke Adhoc nutzen: als aktuelles, unabhängiges Medium, das politische Prozesse, Medienberichte und öffentliche Debatten frühzeitig beobachtet, einordnet und verständlich macht.

Zugleich hat sich der Watchblog zu einem Frühwarnsystem entwickelt. Politische Signale, mediale Kampagnen oder strategische Verschiebungen werden oft erkannt, bevor sie breit öffentlich sichtbar werden. Das gibt der Gemeinschaft Zeit, sich zu orientieren und überlegt zu reagieren.

Der Watchblog ist jedoch nicht nur Informationsquelle, sondern auch Plattform für gemeinsames Handeln. Wenn es notwendig ist, bündelt er Aufmerksamkeit, erklärt konkrete Handlungsmöglichkeiten und mobilisiert Menschen, etwa durch Programmbeschwerden, Stellungnahmen oder koordinierte Aktionen. In dieser Funktion ähnelt er Organisationen wie Greenpeace, allerdings bezogen auf das Themenfeld Homöopathie.

Wichtig ist mir dabei: Der Watchblog versteht sich ausdrücklich nicht als Konkurrenz zu Verbänden. Verbände leisten unverzichtbare Arbeit in Fachpolitik, Strukturarbeit und langfristiger Interessenvertretung. Der Watchblog ergänzt diese Arbeit dort, wo Schnelligkeit, mediale Einordnung, öffentliche Sichtbarkeit und Mobilisierung in der politischen Kommunikation gefragt sind. Kurz: Der Watchblog kann bei PR und politischer Kommunikation unterstützen, indem er an den homöopathiekritischen Medien vorbei eine Sichtbarkeit für die Homöopathie erzeugt.

Wie entsteht der Blog?

Ich arbeite am Blog neben meinem Brotberuf als Gesundheitsjournalist und Ernährungswissenschaftler. Ich schreibe morgens vor der Arbeit, abends nach der Arbeit und an den Wochenenden. Und auch in Nachtschichten vor wichtigen Ereignissen wie dem Grünen-Parteitag oder der Böhmermann-Sendung. Und ich mache das ehrenamtlich, als Hobby. Das mache ich neben meinen anderen Hobbys wie Rennradfahren. In 2026 oder 2027 möchte ich gern eine Tour de France-Etappe (für Hobbyfahrer) mit Ziel auf dem Mont Ventoux fahren – wenn mir die Homöopathie plus Beruf etc. die Zeit lässt.

Mein Vorteil ist, dass ich als Journalist und PR-Berater schnell, sauber und mit hoher Schlagzahl arbeiten kann. So kann ich zu Ereignissen auch fünf Artikel pro Tag veröffentlichen. Ich analysiere, was gesagt und was getan wird, und übersetze das in eine verständliche Form. Viele Leser nutzen den Watchblog bewusst als Orientierungsmedium, um politische Signale einzuordnen und zu entscheiden, ob und wie sie selbst aktiv werden wollen.

Welche Fehler habe ich gemacht?

Als ich den Blog im Herbst 2018 starten wollte, habe ich mein Konzept den beiden homöopathischen Verbänden DZVHAE und VKHD persönlich vorgestellt.

Beim ärztlichen Verband stieß ich auf Ablehnung. Man empfand das Konzept als zu konfrontativ gegenüber den Homöopathie-Gegnern. Beim VKHD gab es zunächst Interesse, dieses ließ jedoch mit der Zeit nach.

Rückblickend habe ich als Neuling in der Homöopathie-Szene im Herbst 2018 einen Fehler gemacht: Ich habe mich in den Grabenkrieg zwischen zwei ärztlichen Homöopathie-Verbänden hineinziehen lassen. Das hat das Interesse des DZVHAE am Blog sicher nicht erhöht. Das bedaure ich heute. Rückgängig machen lässt sich das nicht, aber ich kann versuchen, diesen Fehler zu korrigieren.

Deshalb habe ich vor einigen Tagen hier im Blog einen Artikel veröffentlicht, mit dem ich beiden Verbänden bewusst die Hand ausstrecke. Vom VKHD gibt es bereits erste positive Signale. Aus meiner Sicht könnten Blogger und Verbände gemeinsam deutlich mehr erreichen, wenn sie ihre jeweiligen Stärken ergänzen.

Wie reagiert die Homöopathie-Gemeinschaft?

Ich mache den Blog nicht allein. Um mich herum gibt es einen informellen Kreis aus der Homöopathie-Gemeinschaft, der mich berät und korrigiert. Zusätzlich erhalte ich täglich viele E-Mails mit Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlägen. Und ich höre auf Sie.

Ein Beispiel: Ein Arzt für Homöopathie kritisierte, dass eine ursprüngliche Zeichnung in einem Blogbeitrag zu dieser TV-Sendung Assoziationen weckte, die er als unglücklich empfand. Ich habe die Karikatur daraufhin mit einem modernen Comicstil statt historisch unglücklichem Bezug ändern lassen. Solche Rückmeldungen nehme ich ernst.

In vielen Zuschriften zeigt sich ein wiederkehrendes Bild: Der Watchblog wird als verlässliche Informationsquelle und zugleich als Impulsgeber für gemeinsames Handeln wahrgenommen. Viele schreiben mir, dass sie ohne diese Einordnung politische Entwicklungen zu spät erkannt oder ohne konkrete Vorschläge nicht aktiv geworden wären. Das spiegelt sich auch in den Leserzahlen wider: Rund 100.000 Menschen pro Monat lesen die Blogs.

Ausblick

Im Jahr 2026 stehen zahlreiche Landtagswahlen an. Das ist eine Chance für die Homöopathie-Gemeinschaft. Sie kann der Politik zeigen, dass sie organisiert, informiert und handlungsfähig ist.

In der Gemeinschaft wurden klare Aufgaben benannt, etwa die bessere Sichtbarkeit homöopathischer Studien. Deshalb habe ich ein Konzept entwickelt, in dem im Watchblog wichtige Studien vorgestellt werden, jeweils mit einem Fachtext für Profis und einem verständlichen Text für Patienten. Persönlich finde ich es wichtig, dass sich die Homöopathie-Gemeinschaft schützend vor ihre Wissenschaftler stellt, die mit ihrer Arbeit der Homöopathie seit 200 Jahren ein – leider noch zu wenig anerkanntes – wissenschaftliche Fundament geben.

Die Homöopathie-Gemeinschaft wünscht sich mehr Öffentlichkeitsarbeit und politische Kommunikation. Mit dem Watchblog leiste ich dazu meinen Beitrag.

Wie Sie ein wenig helfen können

Um den Blog gegen Angriffe abzusichern, benötige ich juristische und technische Unterstützung, etwa durch einen Anwalt und IT-Experten. Deshalb bitte ich die Homöopathie-Gemeinschaft immer wieder um Unterstützung, symbolisch in Form eines Kaffees.

So bleibt der Blog arbeitsfähig und unabhängig.

Daher meine persönliche Bitte an Sie, wenn Ihnen der Homoeopathiewatchblog wichtig ist

In vielen Nachtschichten der letzten Wochen habe ich die Homöopathie-Gemeinschaft informiert und zum Handeln angeregt, neben meinem Brotberuf als Gesundheitsjournalist und Ernährungswissenschaftler.

Dabei ist viel Kaffee geflossen. Nach Grünen-Parteitag und Böhmermann-Debatte ist die Kaffeedose ziemlich leer. Wenn Sie den Homoeopathiewatchblog gut finden, freue ich mich, wenn Sie helfen, sie wieder ein wenig zu füllen.

Gern können Sie mir einen Kaffee spendieren, für fünf Euro oder mehr. Über den QR-Code gelangen Sie direkt zur Spendenseite bei PayPal. Möchten Sie eine andere Spendenmöglichkeit nutzen, schreiben Sie mich gern an: redaktion (at) homoeopathiewatchblog.de.

 

Denn viele kleine Spenden entfalten gemeinsam eine große Kraft.

Herzlichen Dank
beckerIhr
Christian J. Becker, Dipl. oec. troph.
Gesundheitsjournalist, Blogger und Aktivist für die Homöopathie seit 2018
mit dem Homoeopathiewatchblog.de


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Ein Kommentar

  1. Da spende ich natürlich gerne, lieber Christian. Aber bitte nicht nur Kaffee trinken, auch mal schlafen und Wasser trinken – der Gesundheit wegen…😉 Ich war früher Globuli-Club-Mitglied, habe dann aber mal pausiert. Gibts das noch?

Ich freue mich auf Ihren Kommentar, bitte beachten Sie die Kommentarregeln (Link zu Regeln: https://wp.me/PagN8d-2Ct) und die DSGVO (siehe Menü).

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