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Warum ich eine Presseanfrage an Jan Böhmermann und das „ZDF Magazin Royale“ gestellt habe – Wenn Satire einseitig wird, darf man widersprechen

Die Homöopathie-Gemeinschaft hat in den letzten Monaten erlebt, wie politisch und medial über sie gesprochen wird. Vieles davon ist erwartbar, manches ist hart, und einiges ist schlicht unfair. Was aber nicht passieren darf: dass große Medienhäuser wie das ZDF den Eindruck erwecken, sie könnten über Homöopathie berichten, ohne auch nur einen Blick auf die vielen Stimmen werfen, die täglich damit arbeiten, forschen oder behandelt werden.
Denn in Deutschland wenden 30 Millionen Menschen Homöopathie an.

2019 zeigte das „ZDF Magazin Royale“ von Jan Böhmermann, wie schnell eine Sendung in Schlagworten und Lobby-Argumenten steckenbleiben kann. Damals wurden ausschließlich Positionen bekannter Anti-Homöopathie-Akteure übernommen. Keine Einordnung, keine andere Perspektive, keine wissenschaftlichen Gegenstimmen. Dass eine Satire-Redaktion zuspitzt, ist normal. Dass sie dafür einseitige Quellen nutzt, ist ein Problem.

Jetzt, kurz vor der neuen Sendung am 12. Dezember, war für mich klar: Diesmal sollte die Redaktion wissen, dass die Szene hinschaut und Fragen stellt. Und dass sie es sich nicht leisten kann, wieder nur aus dem Handbuch der Anti-Homöopathie-Lobby zu zitieren.

Deshalb habe ich heute eine klare Presseanfrage an die Redaktion gestellt. Ich wollte wissen, wie das Team um Jan Böhmermann sicherstellt, dass auch Positionen der Homöopathie-Gemeinschaft berücksichtigt werden. Und ob man dort weiterhin auf das Material einseitiger Anti-Homöopathie-Lobbygruppen setzt.

Diese Anfrage ist kein Angriff. Sie ist der Ausdruck eines einfachen Prinzips: Wer Einfluss hat, trägt Verantwortung. Auch eine Satire-Redaktion. Gerade dann, wenn die eigene Sendung politische Folgen haben kann.

Dass ein Homöopathie-Blogger wie ich eine solche Redaktion herausfordert, ist kein Akt der Selbstüberschätzung. Es ist ein Akt der Selbstachtung. Die Homöopathie-Gemeinschaft muss sich nicht alles gefallen lassen. Sie darf sich wehren, sachlich und ruhig, aber unmissverständlich. Und sie darf einfordern, dass ihre Sicht gehört wird.

Ob und wie das ZDF antwortet, wird zeigen, wie ernst man dort die eigene Rolle nimmt. Klar ist aber schon jetzt: Wir schauen hin. Und wir sprechen mit. Nicht im Schatten, sondern offen. Genau dort, wo Entscheidungen getroffen und Meinungen geprägt werden.

Die kommenden Tage werden spannend. Ich bleibe für Sie am Ball.

Hier meine Presseanfrage:


Von: „christian.j.becker.redaktion@homoeopathiewatchblog.de“ <christian.j.becker.redaktion@homoeopathiewatchblog.de>
Betreff: Presseanfrage zur Sendung „ZDF Magazin Royale“ am 12.12. – Umgang mit Positionen der Homöopathie-Gemeinschaft
Datum: 10. Dezember 2025 um 08:56:04 MEZ
An: pressedesk@zdf.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bereite eine journalistische Einschätzung zur kommenden Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ am 12. Dezember vor und bitte die Redaktion hierzu um eine Stellungnahme. Am 12. Dezember wird Jan Böhmermann wieder das Thema Homöopathie aufgreifen.

Die Magazin-Ausgabe von 2019 zur Homöopathie hat in der Fachwelt, in der interessierten Öffentlichkeit und bei Ihren Zuschauern den deutlichen Eindruck hinterlassen, dass die Sendung nahezu ausschließlich Argumente aus Publikationen bekannter Anti-Homöopathie-Lobbygruppen übernommen hat. Perspektiven aus Forschung, Praxis und Patientenvertretungen, die ein anderes Bild zeichnen, blieben unberücksichtigt.

Für eine ZDF-Redaktion mit einem gesellschaftlichen Auftrag – auch in satirischem Format – gehört es dazu, die relevanten Positionen eines kontroversen Themas zu kennen und beide Seiten darzustellen, bevor sie zugespitzt dargestellt werden. Ein Wiederholen der einseitigen Darstellung von 2019 mit reiner Anti-Homöopathie-Propagande würde dem gesellschaftlichen Anspruch des ZDF aus meiner Sicht nicht gerecht.

Daher bitte ich um eine klare Antwort auf folgende Frage:

Wie stellt die Redaktion sicher, dass für die Sendung am 12.12. auch die Positionen der Homöopathie-Gemeinschaft berücksichtigt werden und nicht erneut nur auf einseitiges Material der Anti-Homöopathie-Lobbyisten zurückgegriffen wird?

Ich bitte um eine schriftliche Stellungnahme des ZDF zu dieser Frage
bis zum 12.12.2025 um 12 Uhr mittags.

Mit freundlichen Grüßen

Christian J. Becker
Redakteur Homoeopathiewatchblog.de
Hamburg

 


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Ein Kommentar

  1. Finde ich gut. Die ÖRR nehmen sich jedoch noch viel mehr heraus. Einseitige der eigenen Meinung entsprechende Darstellung scheinen Normalität: Israelfeindlich, links und einseitig? Wie die ARD Kritik abperlen lässt – NZZ

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