homöopathie

Komplementäre Medizin im klinischen Alltag: Zweites internationales Symposium kündigt neue Impulse an / 14. März in München im KfN / vor Ort und online

Die Debatte um komplementäre Medizin wird oft abstrakt geführt. Zwischen politischen Schlagworten und grundsätzlichen Fragen bleibt wenig Raum für die konkrete Frage, was in Forschung, Klinik und Praxis tatsächlich passiert. Genau hier setzt das 2. Internationale Symposium »Integrative Medizin – Medizin der Zukunft!« an, das am 14. März 2026 im Krankenhaus für Naturheilweisen in München-Harlaching stattfindet. Die Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch online möglich.

Nach dem ersten Symposium im Herbst 2024, über das der Homoeopathiewatchblog ausführlich mit einem Interview berichtet hat (Link), geht die Initiative nun in die zweite Runde. Der Fokus liegt erneut auf der Verbindung von klinischer Erfahrung, wissenschaftlicher Forschung und praktischer Anwendung – insbesondere dort, wo komplementäre Verfahren wie die Homöopathie bereits im Krankenhausalltag erprobt werden.

Veranstaltet wird das Symposium von Globulus e.V.  in Kooperation mit dem Krankenhaus für Naturheilweisen in München. Der Verein wurde vor 25 Jahren von Dr. med. Mira Dorcsi-Ulrich gegründet.

Teilnehmer sind Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftler, Therapeutinnen und Therapeuten sowie alle, die sich fachlich mit komplementärer Medizin auseinandersetzen möchten. Die Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch online möglich.

Forschung, Klinik, Praxis – was angekündigt ist

Das Programm bringt mehrere Perspektiven zusammen. Mit dabei sind unter anderem Prof. Stephan Baumgartner, der seit Jahren zur Grundlagenforschung homöopathischer Arzneien arbeitet, sowie Dr. Andreas Bircher und Prof. Jost Langhorst, die für unterschiedliche Zugänge zur komplementären Medizin stehen. Auch Robert Schmidt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Krankenhauses für Naturheilweisen, ist erneut beteiligt. Ergänzt wird das Referentenfeld durch Prof. Diana Steinmann, die vielen auch aus einem anderen Kontext bekannt ist: Sie hat im Rahmen der Bundestagsanhörung zur Petition zur Homöopathie öffentlich Stellung bezogen und dort für eine sachliche, evidenzoffene Betrachtung plädiert. Ihre Teilnahme verleiht dem Symposium auch vor diesem Hintergrund eine besondere Aktualität, weil hier klinische Erfahrung, wissenschaftliche Argumentation und gesundheitspolitische Realität aufeinandertreffen.

Inhaltlich geht es weniger um Grundsatzdebatten als um neue Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschung und Klinik: Welche Daten liegen inzwischen vor? Wo zeigen sich Wirkungen, wo offene Fragen? Und wie lassen sich komplementäre Konzepte in bestehende Versorgungsstrukturen einbinden, ohne sie zu überfordern oder zu ideologisieren?

Gerade dieser pragmatische Zugang war bereits beim ersten Symposium ein zentrales Element. Damals wurde deutlich, dass komplementäre Medizin im Krankenhaus nicht als Gegenmodell zur konventionellen Medizin gedacht ist, sondern als Ergänzung, die sich an konkreten Patientensituationen messen lassen muss.

Ein Symposium mit Resonanz

Organisatorisch begleitet wird die Veranstaltung von Reinhard Rosé, der sich seit Jahren im Umfeld der ärztlichen Homöopathie engagiert (z.B. mit seiner Digitalen Homöopathie-Bibliothek, Interview). Im Vorfeld des zweiten Symposiums stellte ich ihm die Frage, wie das erste Treffen nachgewirkt hat.

Christian Becker: Wie war die Resonanz aus der Fachwelt auf das erste Symposium?

Reinhard Rosé: Die Resonanz war sehr positiv, gerade als hybrid-Veranstaltung konnten wir ein breites Publikum erreichen. Über das KfN, Globulus e.V., die Initiative Gesunde Vielfalt und die Liste Integrative Medizin (LIMed) als Multiplikatoren war die Resonanz weit größer, als gedacht. Auch die kleine Industrieausstellung mit u.a. der Fa. Gudjons und Helixor weckte reges Interesse.

Christian Becker: Welche Rolle spielt der Verein Globulus e.V. heute bei solchen Veranstaltungen als Impulsgeber? Möchten Sie den Verein kurz vorstellen.

Reinhard Rosé: Globulus e.V. setzt sich seit Jahrzehnten für die Verbreitung und die Erforschung der Homöopathie ein, v.a. in Kinderkliniken. Der Ansatz war und ist dabei stets integrativmedizinisch. Jüngst wurde das Betätigungsfeld von Globulus e.V. erweitert, Schwerpunkt bleibt die Förderung der Homöopathie, stationär und ambulant und für alle Altersklassen, mit aufgenommen wurde aber die Komplementäre Medizin im Sinne einer Integrativen Medizin als bestmögliche Variante einer tragfähigen und nachhaltigen Medizin der Zukunft.

Einordnung statt Zuspitzung

Dass Fortbildungspunkte bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt sind, unterstreicht den Anspruch, komplementäre Medizin nicht außerhalb des medizinischen Diskurses zu verorten, sondern innerhalb fachlicher Standards zu diskutieren. Zugleich zeigt der Veranstaltungsort – das Krankenhaus für Naturheilweisen in München-Harlaching –, dass es hier um gelebte Praxis geht und nicht um theoretische Planspiele.

Für den Homoeopathiewatchblog ist das Symposium vor allem aus einem Grund interessant: Es bietet Einblick in Entwicklungen, die in der öffentlichen Debatte oft ausgeblendet werden. Während Homöopathie politisch und medial meist nur als Streitfall erscheint, wird hier an konkreten Modellen gearbeitet, wie komplementäre Medizin im Klinikalltag aussehen kann – mitsamt Chancen, Grenzen und offenen Fragen.

Das 2. Internationale Symposium für integrative Medizin findet am 14. März 2026 von 9 bis 17 Uhr im Hörsaal des Krankenhauses für Naturheilweisen in München-Harlaching statt. Eine Online-Teilnahme ist möglich. Weitere organisatorische Informationen sind in der Veranstaltungsankündigung von Globulus e.V. zusammengefasst.
(Veranstaltungs-Link abrufbar auf der Website www.globulus.org )

Foto: Globulus/KfN


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Ihr
Christian J. Becker
Gesundheitsjournalist, Blogger

Aktiv für die Homöopathie seit 2018
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