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Appell der Homöopathie-Gemeinschaft: Warum auch die Homöopathie-Hersteller jetzt gebraucht werden und wie sie helfen können/ 3 risikolose Vorschläge

Ein neuer Druck auf Homöopathie

Die politischen und medialen Angriffe auf die Homöopathie haben in den vergangenen Monaten spürbar zugenommen. In diesem Klima spielen die Homöopathie-Hersteller – und ihre Verbände wie BPI und Pharma Deutschland – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden mit, ob Homöopathie in Deutschland weiterhin selbstverständlich existiert. Oder ob sie sich still zurückzieht.

Warum Schweigen erst harmlos wirkt

Die Homöopathie-Gemeinschaft versteht, warum viele Unternehmen vorsichtig kommunizieren.
Man vermeidet Schlagzeilen, setzt auf Gespräche im Hintergrund, will keine zusätzlichen Konflikte erzeugen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann Zurückhaltung kurzfristig sogar sinnvoll erscheinen. Produktion läuft weiter, Märkte bleiben bestehen, die Wellen schlagen nicht zu hoch.

Doch diese Strategie hat einen blinden Fleck.

Öffentlichkeit formt politische Realität

Politik reagiert auf wahrnehmbare Stimmungen.
Und das Bild, das sich aktuell verfestigt, lautet: Homöopathie ist verzichtbar.

Wenn Verbände der Homöopathie-Hersteller wie BPI und Pharma Deutschland in dieser Phase kaum sichtbar erklären, warum Homöopathie Teil der Versorgung ist, entsteht ein Vakuum. Dieses Vakuum füllen andere – meist jene, die Homöopathie grundsätzlich infrage stellen. Deutschland ist dabei kein Randmarkt. Es ist das Herkunftsland der Homöopathie. Es ist das Land Samuel Hahnemanns. Es ist das Land, in dem viele weltweit agierenden Homöopathie-Hersteller ihren Ursprung haben. Was hier passiert, sendet Signale nach außen.

Was in den letzten Monaten möglich war

Die Homöopathie-Gemeinschaft hat in kurzer Zeit viel gelesen, sich informiert, Ideen auch über den Homoeopathiewatchblog (mit 1 Million Seitenaufrufen in 2025) erhalten,  sich an Aktionen beteiligt und auch viel bewegt.
Die Gemeinschaft hat Abgeordnete angeschrieben. Sie hat den Offenen Brief an KBV-Chef Gassen des Homoeopathiewatchblog mitunterzeichnet. Sie hat die vom Watchblog initiierte  Programmbeschwerde insgesamt 742 mal an das ZDF geschickt – und erlebt, dass eine bereits geplante Sendung des „ZDF Magazin Royale“ erstmals nicht wie geplant ausgestrahlt, sondern verändert und um eine Woche verschoben wurde. Jan Böhmermann selbst hat dies auf Instagram bestätigt. Hier der Screenshot:

Diese Energie kam von Heilpraktikern, Patientinnen, Ärzten, Wissenschaftlern und engagierten Leserinnen und Lesern des Homoeopathiewatchblog.

Und es gab in der Social Media-Kommunikation der Böhmermann-Sendung sogar auch persönliche Angriffe gegen einen Hersteller, siehe Screenshot:

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Social Media Kommunkation des ZDF zur Ankündigung der Böhmermann-Sendung am 19.12.

Nun stellt die Homöopathie-Gemeinschaft eine ehrliche Frage:

Wo waren in dieser schwierigen Zeit für die Homöopathie
die Homöopathie-Hersteller?

Und wo waren ihre Verbände BPI und Pharma Deutschland?

 


Was Hersteller sagen könnten – ohne Konfrontation

Es braucht keine lautstarke Kampagne.
Es braucht klare, ruhige Sätze, die Orientierung geben. Zum Beispiel:

  • Homöopathie wird von vielen Patientinnen und Patienten genutzt.

  • Sie ist rechtlich reguliert.

  • Sie gehört zur therapeutischen Vielfalt.

  • Bewertung von Verfahren besteht nicht nur aus Studien, sondern auch aus klinischer Erfahrung und Patientenpräferenzen.

Solche Positionierungen sind weder provokant noch riskant.
Aber sie verhindern, dass Homöopathie ausschließlich als „Problemfall“ gerahmt wird.

Warum Schweigen langfristig teuer wird

Wenn die Branche öffentlich kaum vorkommt, verschiebt sich die Wahrnehmung.
Am Ende werden Einschränkungen plötzlich „selbstverständlich“. Für Praxen bedeutet das weniger Handlungsspielraum. Für Patientinnen und Patienten weniger Wahlfreiheit. Für Forschung weniger Luft. Und ja: Für Hersteller langfristig schrumpfende Märkte.

Gerade deshalb tragen die Verbände der Hersteller Verantwortung. Nicht, weil sie laut kämpfen sollen. Sondern weil sie sachlich erklären können, warum Homöopathie einen legitimen Platz in dieser medizinischen Landschaft hat.

Ein gemeinsamer Weg nach vorn

Niemand erwartet, dass Hersteller die politische Auseinandersetzung allein führen.
Aber die Homöopathie-Gemeinschaft erwartet, dass sie über ihre beiden Verbände BPI und Pharma Deutschland sichtbar ansprechbar bleiben, dass sie Verlässlichkeit ausstrahlen und ihre Kompetenz in die Debatte einbringen.

Die gute Nachricht:
Es gibt Wege, das gemeinsam zu tun – ruhig, konstruktiv und professionell.

  • Transparente Faktenkommunikation
  • Beteiligung an gemeinsamen Stellungnahmen
  • Ideelle (keine finanzielle) Unterstützung von Initiativen, die Öffentlichkeit herstellen

Im Rahmen von #RetteDeineHomöopathie habe ich eine Mitmachkampagne und zusätzlich einen Rettungsplan für Verbände vorgestellt, der genau solche Kooperationen vorsieht. Er richtet sich an Verbände, an Praxen, an Patientinnen – und ausdrücklich auch an die Herstellerverbände.

Denn eines ist klar:
Wenn Homöopathie in Deutschland Zukunft haben soll, gelingt das nur gemeinsam.
Die Gemeinschaft ist bereit. Die Patientinnen sind bereit. Viele Ärztinnen und Heilpraktiker ebenfalls.

Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, wenn auch die Hersteller und ihre Verbände öffentlich sagen:


Wir Hersteller stehen zur Homöopathie in Deutschland.


Vorschlag der Homöopathie-Gemeinschaft:

Was Herstellerverbände jetzt ganz konkret tun könnten

Damit Homöopathie in der öffentlichen Debatte nicht nur als „Problem“, sondern als Teil der Versorgung wahrgenommen wird, braucht es keine große Kampagne. Drei einfache Schritte würden bereits viel bewirken:

1. Eine gemeinsame, sachliche Pressemitteilung

BPI und Pharma Deutschland könnten gemeinsam erklären:

  • Homöopathie ist rechtlich geregelt und Teil der Arzneimittelvielfalt.

  • Millionen Menschen nutzen sie.

  • Bewertungen medizinischer Verfahren bestehen aus mehreren Säulen: Studien, klinischer Erfahrung und Patientenpräferenzen.

Eine solche Erklärung wäre kein „Protest“.
Sie wäre ein Signal von Orientierung und Verlässlichkeit.

2. Hintergrundgespräche mit Politik und Medien anbieten

Nicht öffentlich, nicht konfrontativ – sondern erklärend:

  • Wie Homöopathie zugelassen wird

  • Welche Sicherheitsstandards gelten

  • Warum Vielfalt in der Versorgung wichtig ist

Viele Missverständnisse entstehen, weil Wissen fehlt. Wer erklärt, gestaltet.

3. Informationsmaterial für Praxen und Patienten bereitstellen

Kurz, ruhig, faktisch:

  • „Was Homöopathie ist – und was nicht“

  • „Wie Evidenz in der Medizin bewertet wird“

  • „Welche Rolle Homöopathie in Deutschland hat“

Damit würden Herstellerverbände dazu beitragen, Verunsicherung abzubauen – und Vertrauen zu stärken. Botschaft:

Wir Hersteller stehen zur Homöopathie in Deutschland.


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