homöopathie

Verleumdungskampagne gegen Homöopathie-Studie werde auf dem Rechtsweg beantwortet, kündigt Prof. Frass in Interview an

16 Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Michael Frass begleiteten über 10 Jahre 150 Patienten mit einem speziellen Lungenkrebs. Sie erforschten, wie Homöopathie als Begleittherapie wirkt. Die Ergebnisse gelten als bahnbrechend: die Patienten lebten mit Homöopathie länger und hatten eine bessere Lebensqualität. Nach der Veröffentlichung der Studie in einer renommierten onkologischen Fachzeitschrift startete die Anti-Homöopathie-Lobby eine Verleumdungskampagne gegen Prof. Frass und die Studie. Die Lobby brachte einen österreichischen Verein (der Studien prüft) dazu, öffentlich zu behaupten, bei der Studie gäbe es Datenmanipulation. Viele österreichische Medien griffen dies ungeprüft auf. Ziel der Kampagne ist es, dass die Fachzeitschrift die Studie zurückzieht, um den Forscher und die Homöopathie nachhaltig zu schädigen.   

Im Interview mit dem Homoeopathiewatchblog kündigt Prof. Frass an, dass er die Verleumdungskampagne auf dem Rechtsweg beantworten werde, wenn der Verein die Vorwürfe nicht freiwillig zurückzieht. Außerdem weisen die StudienautorInnen die Vorwürfe der Datenfälschung und Datenmanipulation aufs Schärfste zurück.

Christian J. Becker: Die Gegner der Homöopathie haben in vielen Medien – besonders österreichischen Medien aber auch Fachmedien – eine Kampagne gegen Ihre Studie zu Homöopathie bei Lungenkrebspatienten gestartet. Die Gegner sind über die Ergebnisse Ihrer Studie (längere Überlebenszeit und bessere Lebensqualität) so verblüfft, dass sie in den Medien die verleumderische Botschaft streuen, es könne nur Datenmanipulation vorliegen (ohne dass die Gegner Beweise oder auch nur Indizien vorlegen können). Wie ist Ihre Antwort auf diese Kampagne gegen Ihre Studie?

Prof. Michael Frass: „Im Herbst dieses Jahres hat die Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) in ihrem Prüf-Gutachten den StudienautorInnen Datenfälschung und Datenmanipulation vorgeworfen. Die StudienautorInnen weisen die Vorwürfe der Datenfälschung und Datenmanipulation aufs Schärfste zurück. Wir haben die ÖAWI nachdrücklich zu einer Anhörung zu den Anschuldigungen im Abschlussbericht aufgefordert. Sollte diese die unwahren Vorwürfe nicht freiwillig zurückziehen, wird dies auf dem Rechtsweg durchgesetzt werden.

Worum es geht

10 Jahre haben 16 WissenschaftlerInnen, mehrheitlich FachärztInnen für Onkologie, aus vier Kliniken, an der Studie gearbeitet. Ziel war es, schwerkranken LungenkrebspatientInnen, zusätzlich zur konventionellen Krebsbehandlung, die Möglichkeit einer additiven homöopathischen Therapie zu eröffnen, die nachweislich Nebenwirkungen vermindern, das Überleben verlängern und zu einem verbesserten Befinden der PatientInnen beitragen kann.

Im Oktober 2020 publizieren wir die Ergebnisse im renommierten Fachjournal „The Oncologist“. Im Herbst 2021 beauftragt die Medizinische Universität Wien – nach Vorwürfen von privater Seite – die ÖAWI mit einem Prüf-Gutachten. Im September 2022, nach einjähriger Prüfung, veröffentlicht die ÖAWI ihr Gutachten und wirft Datenfälschung und Manipulation vor. Die StudienautorInnen werden per E-Mail informiert. Eine Möglichkeit zur Stellungnahme wird unsnicht eingeräumt.

Hätte die ÖAWI schon während ihrer Prüfung kommuniziert, hätten Unklarheiten und Missverständnisse ausgeräumt und die Vorwürfe und Anschuldigungen rechtzeitig entkräftet werden können. Zudem ist es unverständlich und widerspricht den Kriterien einer – insbesondere wissenschaftlichen – Prüfung, keine Fachexperten (Onkologen) zugezogen zu haben und den StudienautorInnen keine Möglichkeit zur Entkräftung potentieller Kritikpunkte und Anschuldigungen eingeräumt zu haben.

Über die Studie

·Unabhängige, nicht fremdgesponserte Doppelblindstudie zu additiver Homöopathie bei Lungenkrebs

·Studiendesign: prospektiv, doppelblind, randomisiert, drei-armig, placebokontrolliert, multizentrisch

·150 PatientInnen mit fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC)

·Von akademisch geprüften Statistikfachleuten, einschließlich eines automatisch erstellten PatientInnenprotokolls, kontrolliert und ausgewertet

·Lückenlose und zeitgerechte Einbindung der Ethikkommission

·Objektive und sachliche Prüfung durch wissenschaftliche Gutachten vor Veröffentlichung im medizinischen Fachjournal „The Oncologist“ )“

Link zur Studie

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33010094/

(Interview im Homoeopathiewatchblog mit Details zur Studie: Link November 2020

Christian J. Becker: Es fällt auf, dass die Anti-Homöopathie-Lobby besonders bei den Themen Krebs und Covid ihre Medien-Kampagnen-Maschine anwirft, um renommierte Wissenschaftler zu verunglimpfen. Wie beurteilen Sie die zunehmende Schärfe der Anti-Lobby gegen Wissenschaftler der Homöopathie wie Sie?

Prof. Michael Frass: „In den letzten Jahren beobachte ich – nicht nur in der Homöopathie – eine zunehmende Aggressivität im Umgang mit Personen des öffentlichen Lebens. Respekt und Anerkennung für Leistungen sind offensichtlich keine Kriterien mehr. Das seltsame daran ist, dass wir in der gegenwärtigen Studie genauso wie in der täglichen Praxis den gemeinsamen Weg mit der konventionellen Medizin betonen. Meine PatientInnen schütteln bei den Argumenten der aggressiven Gegenseite den Kopf, da sie ja selbst am besten im Sinne der Evidenz-basierten Medizin (EbM) nach Sackett, dem Erstbeschreiber der EbM, wissen, wie es ihnen geht und wie Homöopathie in vielen Fällen signifikant helfen kann. Die Ergebnisse der Studie stimmen ja mit unserer täglichen Erfahrung überein. Glücklicherweise gibt es mit sehr vielen konventionellen ÄrztInnen sehr gute Beziehungen und Kooperationen, lediglich die mediale Präsenz erweckt den Eindruck, dass die Gegner überwiegen. Wir arbeiten weiterhin mit hoher Qualität für unsere PatientInnen. Wie es schon beim Eingang des Allgemeinen Krankenhauses in Wien seit Jahrhunderten steht: Saluti et solatio aegrorum! („Zum Heil und zum Trost der Kranken“).“

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