homoeopathie auge

Erste Zeitung gibt Statement ab, warum sie nur noch negativ über Homöopathie berichtet/ Was halten Sie von der Süddeutschen Zeitung-Kampagne gegen Globuli?

Die Medienwelt in Deutschland ist in ihrem Mainstream gegen Homöopathie eingestellt und berichtet negativ über die Therapie. Das war auch ein Grund, warum ich den Homoeopathiewatchblog 2018 als mediales Gegengewicht gestartet habe: Damit die Homöopathie eine vernehmbare Stimme gegen diesen Anti-Globuli-Mainstream in den Medien erhält.

Im Jahr 2019 sind insgesamt 4.900 Artikel in Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften etc.) über Homöopathie erschienen. Eine qualitative Auswertung zeigt, dass die Mehrzahl über das Thema mit negativer Tendenz berichtet. Ein Beispiel ist die Süddeutsche Zeitung, deren tendenziöse Artikel gegen Homöopathie als Teil der Anti-Homöopathie-Kampagne schon mehrfach vor dem Presserat gelandet sind (Bsp.: ein Artikel von SZ-Redakteur Werner Bartens wurde 31x beim Presserat angezeigt – Link).

Heute verschärft die Süddeutsche Zeitung die Kampagne gegen Globuli: Die SZ ist die erste Zeitung, die öffentlich ein Statement abgibt, warum sie über Homöopathie negativ berichtet und berichtet wird. In ihrer Begründung gibt die SZ (Link) genau die Botschaften wieder, die die Anti-Homöopathie-Lobby seit Jahren verbreitet: es gebe keinen Beleg für den Nutzen, Homöopathie berge Gefahren. Die SZ schreibt in ihrem Anti-Homöopathie-Statement weiter, dass auch die Erfahrungen von Patienten für die SZ nicht relevant seien, denn „in der SZ wäre es falsch, von einzelnen Patienten zu erzählen“.

Die Zahl der Homöopathie-kritischen Beiträge in der Süddeutschen Zeitung hat seit 2016 zugenommen, wie ein Blick ins Pressearchiv zeigt. 2016 ist auch die Anti-Homöopathie-Lobby in Rossdorf aktiv geworden.

Es ist schon etwas Besonderes, wenn eine Zeitung wie die SZ ihre Berichterstattung unter solch ein Diktat stellt und ein Anti-Homöopathie-Statement abgibt.

Wie finden Sie die Anti-Homöopathie-Politik der Süddeutschen Zeitung? Was könnte die Homöopathie-Community unternehmen? Ihre Meinung ist in den Kommentaren gefragt.

Hintergrund: Die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung war (im Finanz-Ressort) auch schon Grund für einen öffentlichen Skandal. Der ehemalige SZ-Redakteur Sebastian Heiser hat Praktiken der Zeitung öffentlich gemacht, die unter „SZ-Leaks“ bekannt wurden (Link). Als TAZ-Redakteur hat Heiser daraufhin untersucht, wie man sich den Einfluss auf Redaktionen kaufen kann. Seine Rechercheergebnisse hat die Mediensendung Zapp in einem TV-Beitrag zusammengefasst (Link).

Aktualisierung 15.9. abends: Es wirkt wie ein Wink des Schicksals. Am selben Tag, an dem die SZ ihre Anti-Homöopathie-Politik manifestiert, berichtet die TAZ über Veränderungen in München. Die Süddeutsche habe heute ihren Mitarbeitern mitgeteilt, dass sie 10 Prozent ihrer Redakteure entlässt – das betrifft 50 Journalisten. Die TAZ bewertet das als größte Entlassungswelle der SZ seit Gründung vor 75 Jahren. Grund für die Entlassungwelle seien Einbrüche im Anzeigengeschäft.

 

3 Kommentare

  1. Wenn sich die SD nicht ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt (…setzen darf?) verliert sie jede Glaubwürdigkeit und hoffentlich viele Leser.

  2. Es ist befremdlich, dass eine deutsche Zeitung den Weg geht, die Forderungen eines Lobbyvereins wiederzugeben. Objektive Berichterstattung ist was anderes. Mein Abo wurde gerade gekündigt.

  3. Da die SD Zeitung insgesamt nur Mainstream ist, habe ich sie sowieso gekündigt. Lese jetzt NZZ und unabhängige Medien.

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