homöopathie

Offener Brief an KBV-Chef Gassen: Angebot an den DZVhÄ, die eigenen Mitglieder zu informieren

Die Forderung des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, homöopathische Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung zu streichen, markiert eine gesundheitspolitische Zäsur.

Gassen sagte in der Rheinischen Post am Samstag: „Es gibt keine Evidenz, dass Homöopathie wirkt. Menschen sollen gerne Globuli und Mistel-Zweige einsetzen, wenn sie daran glauben – aber nicht zulasten der Beitragszahler.“

Die Forderung Gassens betrifft nicht einzelne Akteure, sondern die gesamte Homöopathie-Gemeinschaft – Patientinnen und Patienten ebenso wie Ärztinnen, Ärzte und Heilpraktiker.

Vor diesem Hintergrund habe ich auf dem Homoeopathiewatchblog einen offenen Brief an Herrn Gassen initiiert. Der Brief setzt sich sachlich mit der Frage der Kassenleistung auseinander, beleuchtet den Evidenzbegriff, die Studienlage und die Versorgungsrealität in der Praxis. Er kann von Patientinnen und Patienten, Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern sowie Ärztinnen und Ärzten unterzeichnet werden.

Bereits innerhalb eines Tages haben sich über 40 Menschen mit ihrer Unterschrift beteiligt (Ärzte, Heilpraktiker, Patienten und weitere Homöopathie-Freunde) – ein deutliches Signal, dass der Vorstoß von Herrn Gassen viele bewegt und den Wunsch nach einer öffentlichen Antwort aus der Mitte der Homöopathie-Gemeinschaft heraus auslöst.

Information an den DZVhÄ-Vorstand

Da es sich um eine gesundheitspolitisch relevante Entwicklung handelt, habe ich den Vorstand des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) am Sonntag per E-Mail darüber informiert und ihm angeboten, diese Aktion den eigenen Mitgliedern zur Kenntnis zu geben.

Es handelt sich ausdrücklich um ein offenes Angebot der Homöopathie-Gemeinschaft zur Beteiligung an der öffentlichen Debatte. Mir ging es darum, Transparenz herzustellen und dem Verband die Möglichkeit zu geben, seine Mitglieder über eine zentrale Entwicklung zu informieren, die die ärztliche Homöopathie unmittelbar betrifft.

Gern habe ich dem DZVhÄ zudem angeboten, über eine mögliche Beteiligung des Verbandes im Watchblog zu berichten und ein Zitat einzubinden, warum es aus Sicht des Verbandes wichtig ist, auf die Forderung von Herrn Gassen zu reagieren.

Wortlaut der E-Mail an den DZVhÄ

Im Sinne der Transparenz dokumentiere ich nachfolgend den Wortlaut der E-Mail, die am Sonntag an den DZVhÄ-Vorstand versandt wurde:

(Hier folgt der vollständige Wortlaut der Mail)

————————————————

Von: christian.j.becker.redaktion@homoeopathiewatchblog.de

Betreff: Datum: Information an Ihre Mitglieder: Offener Brief zur Kassenleistung Homöopathie

14. Dezember 2025 um 12:12

An: geschaeftsstelle@dzvhae.de

Sehr geehrte Vorstände, sehr geehrte Frau Kölsch, sehr geehrter Herr Riker,

die aktuelle Forderung des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas

Gassen, homöopathische Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung zu

streichen, hat in der Homöopathie-Gemeinschaft große Aufmerksamkeit ausgelöst.

Vor diesem Hintergrund habe ich auf dem Homoeopathiewatchblog einen offenen Brief

initiiert, der sich sachlich mit der Frage der Kassenleistung, dem Evidenzbegriff und der

Versorgungsrealität auseinandersetzt. Der Brief kann von Patientinnen und Patienten,

Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern sowie Ärztinnen und Ärzten unterzeichnet werden.

Da es sich um eine gesundheitspolitisch relevante Entwicklung handelt, möchte ich Sie

höflich bitten, diese Aktion Ihren Mitgliedern zur Kenntnis zu geben. Es handelt sich

ausdrücklich um ein offenes Angebot zur Beteiligung an der öffentlichen Debatte.

Den vollständigen Text sowie die Möglichkeit zur Mitzeichnung finden Sie hier:

https://homoeopathiewatchblog.de/2025/12/14/kassenaerztechef-gassen-fordert-

gesundheitsministerin-auf-homoeopathie-als-kassenleistung-zu-verbieten-aktion-offener-

brief-an-gassen-den-sie-unterzeichnen-koennen/

Unabhängig von unterschiedlichen Rollen und Perspektiven halte ich es in der aktuellen

Situation für sinnvoll, dass die Homöopathie-Gemeinschaft über zentrale Entwicklungen

informiert ist.

Gern berichte ich über Ihre Beteiligung an der Briefaktion im Homoeopathiewatchblog.de

und binde gern ein Zitat von Ihnen ein, warum es als Verband wichtig ist, Herrn Gassen zu

antworten.

Mit freundlichen Grüßen

Christian J. Becker

Dipl. oec. troph., Gesundheitsjournalist

Homoeopathiewatchblog.de

Haltung. Fakten. Öffentlichkeit

für die Homöopathie

————————————————

Unterschiedliche Rollen, gemeinsames Interesse

Der Homoeopathiewatchblog versteht sich als journalistische Plattform für Einordnung, Information und öffentliche Sichtbarkeit. Sein Motto: „Haltung. Fakten. Öffentlichkeit für die Homöopathie.“ Unterschiedliche Rollen und Perspektiven gehören zur Homöopathie-Landschaft dazu. Sie schließen jedoch nicht aus, über zentrale gesundheitspolitische Entwicklungen informiert zu sein und diese offen zu diskutieren – und gemeinschaftlich zu handeln.

Unabhängig davon, wie einzelne Akteure den offenen Brief bewerten, bleibt das gemeinsame Interesse bestehen: eine sachliche, faire und differenzierte Debatte über die Rolle der Homöopathie in der medizinischen Versorgung – und über politische Vorstöße, die tief in diese Versorgung eingreifen würden.

Der offene Brief an Andreas Gassen kann weiterhin unterzeichnet werden. Ich verschicke ihn mit allen Online-Unterschriften am 19.12. an Andreas Gassen: Link


Entdecke mehr von HomoeopathieWatchblog

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Ich freue mich auf Ihren Kommentar, bitte beachten Sie die Kommentarregeln (Link zu Regeln: https://wp.me/PagN8d-2Ct) und die DSGVO (siehe Menü).

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.