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Homöopathie setzt sich gegen Anti-Homöopathie-Lobby durch: Prof. Frass kämpft erfolgreich für seine Homöopathie-Studie bei Krebs / Interview mit ihm über seinen Erfolg

Viele für die Homöopathie wichtige Ereignisse geschehen eher im Hintergrund und sind nur wenigen Fachleuten bekannt. Auf ein solches Ereignis möchte ich die Homöopathie-Community im Homoeopathiewatchblog aufmerksam machen, weil es ein Meilenstein für die Homöopathie und die Auseinandersetzung mit der Anti-Homöopathie-Lobby ist. Dieser Artikel richtet sich natürlich auch an die Gegner der Homöopathie (und ihre Journalisten), die den Watchblog lesen, um ihnen zu zeigen, dass sie sich an der Homöopathie-Community die Zähne ausbeißen.

Seit es die Anti-Homöopathie-Lobby und die Skeptiker gibt, greifen sie homöopathische Studien an, unter anderem mit dem Ziel, dass die Fachzeitschriften, in denen die Studien veröffentlicht wurden, diese zurückziehen. Leider ist dies der Anti-Lobby in der Vergangenheit bei einigen Studien gelungen. 

Doch jetzt im Herbst 2024 gibt es die erste Ausnahme, bei der die Homöopathie die Oberhand über die Anti-Homöopathie-Lobby behalten hat. Es handelt sich um die Studie von Prof. Michael Frass zum Thema Lungenkrebs (Zusammenfassung der Studieninhalte, Watchblog 2020, Link). In einem mehrjährigen Kampf mit den Gegnern der Homöopathie ist es Prof. Frass gelungen, dass die Fachzeitschrift The Oncologist im September 2024 öffentlich erklärt (Link), dass sie die Studie nicht zurückzieht. Das ist ein beispielloser Erfolg für Prof. Frass und die Homöopathie – sowie eine schwere Niederlage für die Anti-Homöopathie-Lobby, die Skeptiker, ihre Journalisten und ihre Geldgeber der Anti-Homöopathie-Kampagne. Hier die Details und das Interview mit Prof. Frass zu seinem Erfolg. 

Die Kampagne gegen Prof. Frass und die Homöopathie

Die Studie wurde von ihm 2020 veröffentlicht. Kurze Zeit später startete die Anti-Homöopathie-Lobby eine beispiellose Denunziations-Kampagne, um Prof. Frass als Wissenschaftler persönlich anzugreifen und die Fachzeitschrift zu zwingen, die Studie zurückzuziehen. Negative Höhepunkte waren Medien, die mit der Anti-Homöopathie-Lobby kooperierten und die Falschbehauptungen der Lobby verbreiteten. Dazu gehört u.a. der Spiegel aus Deutschland, in dem ein Anti-Homöopathie-Lobbyist als angeblicher Experte die falschen Tatsachenbehauptungen gegen die Studie und Prof. Frass verbreiten durfte. Ein weiterer negativer Höhepunkt war, dass eine österreichische wissenschaftliche Gesellschaft in einer Art Gutachten die Aussagen und falschen Tatsachenbehauptungen der Anti-Homöopathie-Lobby aufgriff (Bericht im Watchblog 2022, Link ) und die Studie öffentlich angriff. All dies geschah von Seiten der Homöopathie-Gegnern mit dem Ziel, die Studie, Prof. Frass und der Homöopathie zu schaden. 

Das Interview über den Erfolg von und mit Prof. Frass

Im Interview sprach ich mich mit Prof. Frass über die Methoden der Homöopathie-Gegner, wie er sich trotzdem durchsetzen konnte und was die Homöopathie-Community aus seinem Kampf für die Homöopathie lernen kann. Seine Leitlinie war und ist, wie er sagt: „Never, never, never give up! Das sind wir unseren PatientInnen schuldig.“ Aus meiner Sicht ist das ein sehr gutes Motto für die Homöopathie-Community.

Christian J. Becker: Nach Veröffentlichung Ihrer Studie begann eine beispiellose Verleumdungskampagne der Anti-Homöopathie-Lobby, der österreichischen Medien sowie von manchen österreichischen Institutionen wie der ÖAWI gegen Ihre Studie, gegen Sie als Person, gegen Sie als Wissenschaftler und gegen die Homöopathie. Schildern Sie doch kurz, mit welchen Methoden man versuchte, die Fachzeitschrift Oncologist zu bewegen, die Veröffentlichung Ihrer Studie zurückzuziehen.

Prof. Michael Frass: Nach der Anzeige von Dr. Norbert Aust und Prof. Weisshäupl bei der Medizinischen Universität Wien (MUW) wurde von derselben ein Gutachten bei der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) in Auftrag gegeben. Wir haben sofort zu den Vorwürfen Stellung bezogen, darauf jedoch keine Antwort bekommen. Ich wurde aufgefordert, die Lebensqualitätsbögen zur ÖAWI zu bringen, worauf ich sofort die 6 Ordner überbracht habe. Danach erhielten und die KoautorInnen keine weiteren Informationen. Umso erstaunter waren wir, dass ziemlich genau ein Jahr später ein sogenanntes „Final Statement“ (FS) von der ÖAWI an die AutorInnen der Studie übersandt wurde. Es handelte sich also nicht um ein Gutachten, sondern um ein FS, zu dem eine Stellungnahme NICHT zugelassen wurde. Hier sehnte ich mich in die Zeiten der Inquisition zurück, bei der sich selbstverständlich der/die Beklagte  verteidigen konnte.

Die Vorwürfe waren extrem: Manipulation, Fälschung, etc.: es wurde empfohlen, die Arbeit zurückzuziehen. Das FS wimmelte nur so von Formalfehlern: so wurde 5 (in Worten: fünf) Mal eine falsche Zeitangabe bei der eigenen Chronologie der Tätigkeiten der Kommission gemacht. Der Leiter der Kommission, Prof. Frits Rosendaal, war zwar persönlich in Wien um Erkundigungen bei der Ethikkommission der MUW einzuholen, hielt es aber nicht für notwendig, mit mir oder noch viel besser, mit dem planenden Statistiker ein persönliches Gespräch zu suchen. Bei dem riesigen Material bei der Ethikkommission hat er Schlüsse gezogen, die einer nachfolgenden Prüfung nicht standhalten.  Als akademisch gebildeter und international anerkannter Wissenschaftler habe ich während meiner jahrzehntelangen Tätigkeit an der MUW selbstverständlich bei Unklarheiten das Gespräch gesucht um etwaige Missverständnisse zu klären. Zur Ehrenrettung von Prof. Rosendaal muss gesagt werden, dass er von der Komplexität der Studie überfordert war, sowie dass er von dem hohen Standard der Überwachung der Studie mittels des computergestützten Randomisierungsprogramms Randomizer der Medizinischen Universität Graz mit automatischer Protokollierung („Audit Trail“) offensichtlich nicht informiert war, da er ja selber meist Kohortenstudien durchgeführt und in einer seiner letzten Arbeiten die Randomisierung lediglich als „zentralisiert“ beschrieben hat. Hier ist die Topqualität der Biometrie der MUW natürlich auf einem ganz anderen Standard: Ein nachträglicher (post-hoc) Ausschluss von PatientInnen ist schlichtweg ausgeschlossen. Prof. Rosensaal hat aber jedes Gespräch mit mir verweigert. Was bleibt von all den Mutmaßungen und Vorwürfen: ein paar Tippfehler unsererseits bei der gewaltigen Mammutarbeit, die sich über viele Jahre gezogen hat. Wenn man aber so wie die Kommission selber zeitlich nicht orientiert ist, dann sollte man mit Vorwürfen dieser Dimension sehr zurückhaltend sein und nicht unreflektiert Mutmaßungen von Nicht-WissenschaftlerInnen übernehmen.

Christian J. Becker: Wie mussten Sie sich besonders seit 2022 einsetzen, damit die Studien-Veröffentlichung in Oncologist nicht zurückgezogen wird?

Prof. Michael Frass: Wir haben sofort sämtliche der im FS geäußerten Behauptungen und Vermutungen widerlegt, und, da weder die ÖAWI noch die MUW zu einem klärenden Gespräch bereit war, diese Klarstellung an die US-Zeitschrift TheOncologist weiter geleitet. Nach einer fast zwei Jahre andauernden akademischen Untersuchung unserer Daten und Unterlagen, kam endlich die erlösende Nachricht: Da unsere Daten verlässlich sind, wird die Arbeit nicht zurückgezogen. 

Christian J. Becker: Nun hat die Fachzeitschrift Oncologist sich öffentlich dazu geäußert, dass sie die Studienveröffentlichung nicht zurückzieht. Wie bewerten Sie als einer der bekanntesten Wissenschaftler der Homöopathie diesen Erfolg für sich und die Homöopathie? Was kann die Homöopathie-Community aus Ihrer Sicht aus diesem Erfolg lernen? 

Prof. Michael Frass: Ich zitiere, was Winston Churchill gesagt haben soll: Never, never, never give up! Das sind wir unseren PatientInnen schuldig.

Auch wenn es eine unglaubliche seelische und zeitliche Belastung war: Es ist schön zu sehen, wie gut die Arbeit in Kooperation mit Top-WissenschaftlerInnen in einer offenen Atmosphäre gelingen konnte. Ich danke allen, die mich in dieser schweren Zeit unterstützt und gecoacht haben. Alleine wäre das nicht möglich gewesen.


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6 Kommentare

  1. Bewundernswert, meine Hochachtung und meinen Dank… Aber was sagt uns diese Studie nun, wie weit ging der Fortschritt??

  2. Guten Tag,
    wie wäre es mit einem Link zur Veröffentlichung im Ongologist oder einer DOI-Adresse, wo man das Original lesen könnte?
    FG Dr.med.L.Fäh, Schweiz

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