homöopathie

Der Widerstand gegen das SPD-Verbot der Homöopathie beginnt – hier eine Mitmachaktion inkl. Anschreiben und Adressliste

Letzten Montag hatte ich im Homoeopathiewatchblog darauf aufmerksam gemacht, dass sich im Antragsbuch der SPD zum Parteitag der Antrag G28 verbirgt (Link zum Beitrag mit Details und Einschätzung), gegen den die Homöopathie-Community aktiv werden sollte. Die SPD plant als Regierungspartei, der Homöopathie den Arzneimittelstatus zu entziehen und die Globuli mit einem Warnhinweis zu versehen, als seien sie Gift. Dieser Antrag würde sogar noch weiter gehen als der Versuch von Karl Lauterbach, Homöopathie als Kassenleistung verbieten zu wollen. Denn ein Verbot als Arzneimittel käme einem Verbot der Homöopathie gleich und beträfe Patienten genauso wie Ärzte, Heilpraktiker und Hersteller.

Heilpraktiker-Verband reagiert als Erstes

Doch es regt sich Widerstand gegen das SPD-Verbot der Homöopathie in der Homöopathie-Community. Als erstes hat der Fachverband Deutscher Heilpraktiker auf die Warnung im Homoeopathiewatchblog reagiert. Der FDH-Bundesverband hat seine Landesverbände, weitere Heilpraktikerverbände und Fachgesellschaften noch am Montagabend informiert – inklusive geplanter konkreter Maßnahmen wie Protestschreiben an die SPD-Landesverbände. Die Präsidentin des FDH, Ursula Hilpert-Mühlig, richtet sich an Heilpraktiker: „Das zeigt, dass der unselige Geist von Karl Lauterbach in der SPD weiterwirkt, allerdings mit deutlich mehr negativem Potenzial. Wollte dieser „nur“ die Kassenleistung für Homöopathie abschaffen, so will dieser Antrag der Homöopathie den Status eines Arzneimittels entziehen. Das hätte dann umfassende Folgen: für die Hersteller, für die Patienten und die Verordner – also auch für unseren Berufsstand. Homöopathika wären dann nicht mehr verordnungsfähig, da sie keine Arzneimittel mehr wären. Sie kämen bestenfalls als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt. Wobei hier womöglich auch kein Gesundheitsbezug, im Sinne eines Health Claims, mehr hergestellt werden dürfte. Für Patienten wäre diese Entwicklung ebenfalls fatal, da keine fundierte Beratung, wie sie bei apothekenpflichtigen Arzneimitteln vorgeschrieben ist, mehr möglich wäre – also eine Schwächung des Patientenschutzes.“ Hilpert-Mühlig schlägt erste Aktionen vor: „Was wir im Vorfeld tun können: in den SPD-Landesverbänden vorstellig werden, denn diese schicken ja ihre Delegierten zum Bundesparteitag. Man könnte dort für die Problematik sensibilisieren, so dass Delegierte dann auch beim Parteitag in der Lage wären, entsprechend nachzufragen.“

Mitmachaktion mit Hilfestellungen

Die Gesundheitsorganisation „Weil´s hilft“ (geleitet vom Arzt Dr. Stefan Schmidt-Troschke) hat am Freitag eine Mitmachaktion gestartet und für jeden Homöopathie-Fan einen Baukasten mit einfachen Hilfsmitteln online veröffentlicht (Link: https://www.weils-hilft.de/aktiv-werden/spd-parteitag-2025). Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen, denen die Homöopathie am Herzen liegt, an die SPD-Landesverbände schreiben und gegen das Verbot der Arzneimittel protestieren. Diese Landesverbände stellen die Delegierten für den Parteitag. Dazu veröffentlicht „Weil`s hilft“ einen Drei-Punkte-Baukasten zum Mitmachen.
Im ersten Schritt kann man sich den zuständigen Kreisverband aus einer Liste heraussuchen, in dessen Einzugsgebiet man wohnt. Auf der Aktionswebseite findet man eine Liste aller SPD-Landesverbände mit E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Im zweiten Schritt findet man auf dieser Seite auch ein Vorschlag für ein Protestschreiben, den man verwenden und personalisieren kann. Und im dritten Schritt kann man das Protestschreiben an den SPD-Landesverband per E-Mail abschicken und, wenn man möchte, auf Social Media mit dem Hashtag #StopptG28 aktiv werden.

Wichtiger Hinweis zur Eile

Der SPD-Bundesparteitag beginnt bereits am Freitag, dem 27. Juni, und endet am 29. Juni. Protest-E-Mails müssen also bis dahin bei den SPD-Landesverbänden eingetroffen sein.

Was bringt es?

Im letzten Jahr hatte die SPD bereits versucht, die Homöopathie zu verbieten – als Kassenleistung. Glücklicherweise ist sie gescheitert, weil die Homöopathie- und Anthroposophie-Community aktiv geworden ist, u. a. mit einer Petition an den Bundestag (organisiert von „Weil´s hilft“) mit nahezu 200.000 Stimmen. Dies hat gezeigt, dass jede Stimme eines Homöopathie-Fans zählt und dass man die Politik gemeinsam beeinflussen kann, wenn diese wieder einmal ein Verbot der Homöopathie plant. Ähnliches kann möglich sein, wenn sich viele Homöopathie-Fans an ihre SPD-Landesverbände mit einem Protestschreiben richten, um das Verbot der Homöopathie als Arzneimittel zu verhindern. Und wenn der SPD-Parteitag doch dem Verbot zustimmt, weiß die SPD im anschließenden politischen Verfahren, dass sie mit dem weiteren Widerstand der Homöopathie-Community rechnen muss. Zusammen ist die Homöopathie-Community stark.


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7 Kommentare

  1. Homöopathie Mittel als Gift einzustufen ist schon allein wegen der hohen Potezierung, z.B. Arsen, Quecksilder, etc. genauso Unsinn, wie der Verweis auf einen angeblichen Placebo-Effekt. Ein Tier oder ein Kleinkind / Säugling hat kein Bewusstsein, das in der Lage wäre sich eine heilende Wirkung vorzustellen. Und trotzdem wirken Globuli.

  2. Ich verdanke mein Leben und.meiner derzeitigen stabilen Gesundheit ohne Nebenwirkungen der Homöopathie. Meine ganze Familie , seit Generationen reagiert positiv auf dieses alte Wissen.
    Leider kann man mit der Naturheilkunde wohl nicht so viel Geld verdienen, weil sie die Menschen und Tiere in die Selbstregulation bringt und nicht abhängig macht.
    Unfassbar.

  3. Als Anwenderin kann ich nur sagen, es wird immer abstruser.
    Ich möchte nur ein Beispiel nennen, wie es uns geholfen hat. Mein Sohn hatte als Kleinkind (1 Jahr alt) ständig Mittelohrentzündung. Der Kinderarzt verordnete Antibiotikum, mit der Folge, dass die Mittelohrentzündung in 9 Monaten 4 Mal wiederkam; trotz oder gerade wegen dem Antibiotikum. Die Abstände wurden immer kürzer.
    Daraufhin wechselte ich zu einer klassischen Ärztin mit Homöopathie sowie naturheilkundlichen Ansätzen.
    Die letzte Mittelohrentzündung sowie das hohe Fieber meines Sohnes behandelte sie von 28 Jahren mit Cantharindenpflaster, Globuli, Einläufen gegen das Fieber , seriellen Waschungen.
    Nach 10 Tagen war das hohe Fieber weg, die Entzündung der Ohren nach 2 Tagen.
    Und dann war der Spuk vorbei.
    Mich hat dieses Erlebnis mehr als überzeugt, dass was heilt totale seine Berechtigung hat, egal wer dagegen ist. Eine Schande, dass vor der Homöopathie gewarnt werden soll.

    1. Liebe Marta, ja das ist jetzt unsere Welt. Alles was gut ist und hilft ist gewissen Interessengemeinschaften ein Dorn im Auge. Ich sage immer, welchen Nutzen hat der Arzt von einem gesunden Patienten ? Darum fort mit allem, was gut und nützlich ist.
      Wer hat diese Leute denn in die Politik gewählt ……… Ich nicht 😉

  4. Vor meiner HP Ausbildung (2013) hatte ich meine beiden Töchter, damals Kleinstkinder, mit Homöopathie in Zusammenarbeit mit Ärzten und Heilpraktikern therapiert. Richtig ausgewählte Therapeutika, Geduld und Vertrauen haben mir gezeigt, wie wichtig die Homöopathie ist. Anhaltende und rezidivierende Krankheiten, Arbeitsausfällen und kostenintensiven Medikamenten sind mir fremd. In meiner Praxis erlaube ich mir, meine Patienten hierüber zu informieren.

  5. Seit 38 Jahren wende ich Homöopathie erfolgreich in meiner Praxis an. Wenn es nur Placebo wäre könnte ich nicht leben von meinen Patienten. Auch hat die Wirkung nichts mit Suggestion zu tun, den die H. wirkt auch gut bei Babies, Tieren und sogar Pflanzen. Voraussetzt ist die sorgfältige Mittelfindung. Ein falsch gewähltes Mittel wirkt nicht.

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