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FDP will Homöopathie verbieten und bekommt Gegenwind von der CSU, die Globuli verteidigt

Bisher haben sich bei der Regierungspartei FDP vor allem Hinterbänkler gegen Homöopathie geäußert. Das änderte sich in dieser Woche. Auch die FDP-Spitze möchte gegen Globuli vorgehen. Und zwar fordert der FDP-Bundesvize Johannes Vogel, dass Kassen die freiwillige Homöopathie-Erstattung streichen. Seine Begründung: Den Krankenkassen gehe es nicht gut, da komme die Homöopathie als Sparpotential gerade richtig. Die FDP-Spitze führt auch zusätzlich die zahlreichen Fake-Argumente gegen die Therapie ins Feld, die ihnen die Anti-Homöopathie-Lobby aufgeschrieben hat.

Womit die FDP-Spitze nicht gerechnet hat: Sie bekommt heftigen politischen Gegenwind von Schwergewichten. Und zwar von der CSU. Die Parteispitze der CSU warnt vor den Folgen eines „Generalangriffs“ auf die Homöopathie. „Im Grund würde das die Gesellschaft spalten“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der CSU, Bernhard Seidenath. Er halte nichts vom versuchten Homöopathie-Verbot der FDP. „Ich sehe, dass es viele Menschen gibt, die auf Homöopathie schwören, so der CSU-Sprecher im BR. Wenn ihnen die Behandlung helfe, halte er es nicht für richtig, ihnen etwas wegzunehmen. Außerdem würde der Wegfall von Leistungen für Homöopathie dem CSU-Politiker zufolge die Kassenfinanzen nicht sanieren. 

Die möglichen Einsparungen würden dem hohen Nutzen und der Zahl der Nutzer widersprechen. Umfragen zeigen, dass 30 Millionen Menschen in Deutschland Homöopathie einsetzen oder bereits genutzt haben. Die Krankenkassen geben dafür 20 Millionen Euro aus (so der Gesundheitsminister Jens Spahn im Jahr 2019). Bei Arzneimittelausgaben von 40 Milliarden Euro pro Jahr, entspricht der Anteil der Homöopathie demnach 0,05 Prozent.

Der CSU-Politiker Seidenath fasst die FDP-Attacke gegen die Homöopathie so zusammen: „In Wahrheit geht es dem FDP-Politiker nicht um Einsparungen, sondern um die Homöopathie an sich. Dann soll er das auch benennen.“

In der Politik gibt es zwei wichtige Fragen, die man als Verbraucher stellen kann: Warum tut ein Politiker etwas und wann tut er etwas? Vor wenigen Tagen hat das Bundesgesundheitsministerium eine „Solidarabgabe“ der Pharmagroßkonzerne ins Spiel gebracht, um das Kassendefizit zu minimieren. Schon seit mehreren Jahren fällt auf, dass einzelne Parteien oder Politiker (oft von Parteien, die als Pharma-nahe gelten) immer dann den Druck auf die Homöopathie erhöhen (wollen), wenn Pharmagroßkonzerne ihre Umsätze in Gefahr sehen. Die Kettenreaktion läuft dann meist so ab: Pharmagroßkonzerne geben einen Auftrag an die Anti-Homöopathie-Lobby bzw. die Skeptiker-Sekte. Diese stellt via Social Media und Journalisten eine Forderung gegen Homöopathie auf und instruiert einzelne Politiker. Ein einzelner, instruierter Politiker greift diese Forderung der Anti-Homöopathie-Lobby auf – oft im Wortlaut – und verkündet dies via Interview oder Pressemitteilung. Und andere Medien greifen dies auf. Eine Zeitlang ist dann das eigentliche Thema – wie hier die Solidarabgabe für Pharmagroßkonzerne – aus den Medien verschwunden und wird durch die Attacke gegen Homöopathie überlagert. Und wieder ist die Homöopathie der Sündenbock für Fehlentwicklungen der Schulmedizin im Gesundheitssystem.

4 Kommentare

  1. Da mangelt es wohl an Kenntnis bei FDP-Bundesvize Vogel: Homöopathie ist eine freiwillige Satzungsleistung von GKV. Eingeführt durch den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, FDP!, der damit den Wettbewerb unter den Krankenkassen verstärken wollte. Soweit zur Verlässlichkeit dieser Partei.
    Und angesichts der zum Teil durch politische Fehlentscheidungen entstandene 17 Milliarden Verlust der GKV nun die Homöopathie mit 0,05 % Prozent Anteil an Arzneimittelausgaben aus der Erstattung ausschließen zu wollen, zeugt nicht gerade von Kompetenz. Aber manchem ist wohl jedes Mittel (und wenn es noch so peinlich ist) recht, um homöopathische Mittel gänzlich vom Markt zu tilgen.

  2. Was die Schulmedizin kann, haben wir ja bei Corona gesehen: nämlich nichts. Homöopathie hingegen hat zuverlässig wie immer geholfen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich werde es weiter verwenden und meinen Patienten empfehlen. Gerade jetzt, wo es um die Impfnebenwirkungen geht, die sich immer mehr häufen. Deutschland – Armutsland – gerade was Homöopathie anbelangt. Die Hauptsache, es ist Geld für Pharma und Rüstung vorhanden … Ich hoffe, es wird dagegen eine Petition geben – ich kann nur sagen: es macht mich wütend, dass sie immer wieder versuchen, alles schlecht zu reden, was hilft … Interessant der Gegenwind von der CSU (in Bayern ist die homöopathische Behandlung, soweit ich weiß, mittlerweile im Gesundheitswesen fest verankert) – und schön, dass es noch Leute in der Politik gibt, die sich DAFÜR aussprechen.

  3. Gesundheit ist unser höchstes Gut.
    In Eigenverantwortung und selbstbestimmt leben heißt, eine freie Entscheidung über seinen Körper zu haben. Dazu muss für jeden Menschen das Recht auf eine freie Therapiewahl die Voraussetzung sein.

    Die Homöopathie muss schon lange nicht mehr Beweise zur Wirksamkeit antreten. Unzählige, weltweite Studien haben das hinlänglich belegt.
    Oft wird mit großem Brimborium die Heilkunde aus anderen Ländern wie ein Pokal durch die Medien getragen. Dabei wird vergessen, dass die aus unserem Land kommende hochwirksame, bezahlbare und sanfte Medizin im Ausland großes Ansehen findet. Es gibt Menschen aus fernen Ländern, die zur Wiege der Homöopathie nach Köthen/Anhalt pilgern.

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